Die Fotografien von Jens Mennicke – Der Übergang vom Gewöhnlichen in den fotografischen Moment

Die Fotografien von Jens Mennicke umfassen die Bildgenres Landschaft, Stillleben und Interieur. Dabei aber sind es Momentaufnahmen, uninszeniert und authentisch. Es ist das Alltägliche, das uns in den Arbeiten begegnet und doch bleibt es nicht bei dem Gewöhnlichen. Jens Mennicke versucht eine neue Perspektive auf die Dinge zu schaffen, die uns umgeben und die versteckt erscheinen. Dies setzt er in seinen Fotografien auf außergewöhnliche Weise um. So wird das Gewöhnliche zum Außergewöhnlichen erhoben.

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Auguste Renoir Impressionismus

Auguste Renoir – Die Ufer der Seine bei Rueil von 1879

Auguste Renoir war ein Könner im Einfangen von Lichtstimmungen, Farbharmonien und impressionistischem Ausdruck.

Landschaften gehören seit jeher als Sujet in die Kunstgeschichte, ob als Hintergrund oder als eigenständiges Thema. Doch erst mit Aufkommen der Haltung der Freilichtmalerei bekam die Landschaft als gemaltes Motiv eine neue Bedeutung zugeschrieben.

Gemalte Landschaften lassen Gedanken abschweifen, sie sind oft träumerischer und poetischer als ihre Realität. In der Periode des Impressionisten finden sich viele abgebildete Landschaften in der Malerei, denn Künstlerinnen und Künstler verließen ihre Ateliers und gingen ins Freie, um den Moment und das Licht festzuhalten. Und oft waren diese Bilder nun mal Landschaften.

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Mapping the collection

Mapping the Collection: Kunst ohne „Schwarz und Weiß“, ohne „politisch oder unpolitisch“ und ohne „homogen gegen heterogen“

Die 1960er und 1970er Jahre waren in der Kunstgeschichte der USA zwei entscheidende Jahrzehnte. Aber auch politisch und gesellschaftlich gab es einige Umbrüche, Ereignisse und wichtige Schritte zum Umdenken hin. 

Die Sammlung des Museum Ludwigs beherbergt wichtige und wegweisende Werke dieser Zeit. Hierbei und in der gesamten Kunstgeschichte ist jedoch der Fokus oft auf „weiße männliche Kunst“ gerichtet. Positionen von Künstlerinnen oder queeren, indigenen Künstlern und artists of color gehen oft bei Ausstellungen unter oder sind nur am Rande sichtbar. Mapping the collection zeigt nun vom XY bis zum XY Werke amerikanischer Künstler aus der Sammlung zusammen mit Arbeiten unterrepräsentierter Künstlergruppen außerhalb der Sammlung. So soll ein neuer Blick auf die beiden US-amerikanischen Jahrzehnte geworfen und neue Perspektiven geschaffen werden. 

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Hilfe bei Depressionen: Was kann Kunst bei der psychischen Krankheit bewirken?

Es ist ein für ein sehr persönliches Thema, ein Thema, das mir am Herzen liegt, denn auch ich bin betroffen. Und es gibt viele, viele andere Betroffene. Unter der psychischen Krankheit „Depression“ leidet mittlerweile jede vierte Frau und jeder achte Mann laut Statistiken[1], wobei die Dunkelziffer wohl höher und ungewiss bleibt. Immer wieder wird die Krankheit somit als Volkskrankheit bezeichnet und gehört zu den am meisten unterschätzten Krankheiten unserer Gesellschaft. Doch langsam beginnt sich die Forschung hier weiterzuentwickeln, immer mehr Zusammenhänge werden erkannt. Doch es bleiben viele Fragen, wann diese geklärt werden können, bleibt offen.

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Eine Rezension: The Journey – New Positions in African Photography

„The Journey –  New Positions in African Photography “ beleuchtet auf 342 Seiten die heutige afrikanische Fotografie anhand von 17 Positionen junger Fotografen aus Afrika. Textlich begleitet werden die bildlichen Inhalte durch 13 Aufsätze junger Autoren, die extra hierzu gesucht wurden. Die Fotografen und Fotografinnen zeigen einen bildlichen Querschnitt aus ganz Afrika: Äthiopien, der Demokratischen Republik Kongo, Elfenbeinküste, Ghana, Kenia, Mosambik, Nigeria, Südafrika und dem Sudan.

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Coronagerechte Kunststrategien – Vom Analogen zum Digitalen und zurück zum Analogen

Kunst und Kultur sind Bestandteil unseres Lebens, auch wenn dies nicht immer so deutlich wird. Es sind Errungenschaften moderner Gesellschaften. Kunst und Kultur prägen und entwickeln sich mit den Menschen mit. Kunst kann Wege der Kommunikation erschließen. Kultur ist ein wichtiger Aspekt unseres sozialen Gefüges.

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Selbstbildnis: August Macke

„Abschied“ und „Dame in grüner Jacke“ – Einsamkeit im Werk von August Macke

August Macke, der Expressionist, der zu früh starb und der Welt farbenfrohe, exzentrische und auch lebensnahe Bilder hinterließ. Seine Bilder und Sujets stellten zumeist alltägliche Szenen dar. Aber darauf, was dargestellt ist, kam es nicht an. Mit Blick auf seine Werke wird schnell Mackes Überzeugung deutlich, dass Farben und Formen Ideen vermitteln könnten. Allein die Farbe und allein die Formen seien bei einem Bild das Entscheidende. Sie verleihen dem Bild das Leben und setzen alles in Bewegung. 

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Elfie Semotan Martin Kippenberger – Das Floß der Medusa 1996 Silbergelatine auf Barytpapier Courtesy Galerie Gisela Capitain, Cologne

Martin Kippenberger – Kippi, der mit der Kippe, Künstler von innen und außen

„Ich will Einfluß nehmen, darauf, wie über diese Zeit debattiert wird.“[1]

Martin Kippenberger wurde als das „Infant terrible“ der Kunst des 20. Jahrhundert bekannt. Geboren 1953 in Dortmund, verstarb er schon 1997 in Wien an Leberkrebs. Er wurde Kippi genannt, Ben Becker veröffentlichte gar ein Lied zu Ehren des Künstlers, „Kippi bzw. Kippy-Song“. Kippenberger provozierte, er wurde „Protest-Künstler“ genannt, er forderte heraus, nicht nur mit seiner Kunst, sondern auch mit seinem Lebensstil, seinen Einstellungen und seinem Verhalten. Bekannt war er neben seinem umfangreichen Werk und seinen aussagestarken Arbeiten auch für seinen Alkoholkonsum, seine Zigarettensucht und seine frechen Reden. Maler, Schriftsteller, Musiker, Schauspieler, Tausendsassa, der stetig rastlos wirkte. Er war ein Selbstpromoter, inszenierte sich gekonnt selbst. Doch war das nur eine Fassade? Versuchte er sich selbst zu schützen? War er wirklich, auch im Herzen, dieser Provokateur, oder war er sensibler als er sich gab? Oft sind diese Selbstinszenierungen und selbstgeschaffenen Künstlermythen nur Schutzwälle, errichtete Mauern, um der nicht immer einfachen und auch erschöpfenden Welt der Kunst entgegen zu treten.

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Paul Maheke Seeking after the fully grown dancer *deep within*

Das Museum als offenes System und durchlässiger Körper – „Transcorporealities“ im Museum Ludwig

Wie sieht das Museum von heute aus und wie könnte es sich in der Zukunft entwickeln? Eine wichtige Frage, die das Museum Ludwig mit all seinen verschiedenen Aspekten in Ausstellungsexperimenten und zeitgenössischen Konzepten in der Serie „Hier und jetzt“ beleuchtet. Die fünf Aufgaben des Museums – Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln -, das Museum als Institution und das Programm werden hinterfragt, beleuchtet und neu aufgestellt. Die Konzeptreihe erfasst das Museum so als offene Struktur für experimentelle Formate und nicht nur als Ausstellungsgebäude. Der Raum, die Ideen, das Konzept sind hierbei nicht begrenzt und führen so den Museumsbesucher aus einer vertrauten Museumslandschaft hinaus in eine neue Museumswelt.

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