Porträt von Haegue Yang vor ihrer Arbeit Sol LeWitt Upside Down – K123456, Expanded 1078 Times, Doubled and Mirrored, 2015 Installationsansicht kurimanzutto, Mexiko-Stadt © Haegue Yang Courtesy kurimanzutto, Mexiko-Stadt Foto: Abigail Enzaldo

Die ungefähre Ankunft rückt näher – Retrospektive von Haegue Yang „E.T.A.“ im Museum Ludwig, Köln

Es sind Werke, mit denen der Betrachter sich beschäftigen sollte. Der Zugang ist nicht einfach gegeben, es sind abstrakte Arbeiten und daher spielen hier die erzeugten Emotionen beim Betrachter eine wichtige Rolle. Hintergrundwissen erscheint erforderlich. Die Werke spielen dennoch mit dem Alltag eines jeden. Wichtig ist die sinnliche Erfahrung, die Arbeiten sind hörbar, lesbar, sichtbar, tastbar und sogar riechbar. Die Rede ist von den Kunstwerken der Installationskünstlerin Haegue Yang. Alle wohl konzeptioniert und mit Inhalt gefüllt. Verstehbar werden die Arbeiten durch weitere Informationen zu der Idee.

Das Museum Ludwig in Köln zeigt bis zum 12. August eine umfassende Präsentation der Künstlerin, die mit dem Wolfgang-Hahn-Preis 2018 der Gesellschaft für Moderne Kunst ausgezeichnet wurde. „ETA“ ist die erste umfangreiche internationale Ausstellung der in Berlin und Seoul arbeitenden Künstlerin, rund 120 Arbeiten aus den Jahren 1994 bis 2018 werden gezeigt.

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Stephan Melzl – Ebene über Ebene, Schicht um Schicht, Farbe und Farbe

Traditionell und teilweise mit altmeisterlichen Techniken, dennoch zeitgenössische Malerei und als diese auch deutlich wahrnehmbar, so lässt sich der Malstil Stephan Melzls kurz und prägnant beschreiben. Figurativ, der Mensch steht im Vordergrund, trotz enthaltener abstrakter Elemente. Daneben holt Melzl zahlreiche ikonografische Verweise der Kunstgeschichte in die Neuzeit. Oder er verarbeitet religiöse Themen und Motive, indem er sie in einen zeitgenössischen Rahmen setzt, einfühlsam und alle Sinne anregend gestaltet.

In der Thomas Rehbein Galerie, Köln, ist eine kleine, aber feine Ausstellung mit Arbeiten Melzls bis zum 19. Mai zu sehen.

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Unvergessen und immer noch cool – „Basquiat. Boom for real“ in der Schirn Kunsthalle, 16.2. – 27.5.2018

Er war cool, hip und lässig. Er war schwarz. Er entstammte der Post-Punk-Underground Szene New Yorks und mischte die Kunstwelt dort auf. Ohne Akademie-Ausbildung wurde er dennoch zu einem Wunderkind in der Malerei. Seine Freunde waren Andy Warhol, Keith Haring und Grace Jones. Mit Madonna hatte er eine Affäre. Jean-Michel Basquiat, Maler, Zeichner, Musiker und Entertainer, heute einer der teuersten Künstler der Welt. Immer noch unvergessen und immer noch der unsterbliche Rebell der Kunstszene.

Seit 30 Jahren wurde Basquiat nicht mehr umfassend in Deutschland in einer öffentlichen Sammlung gezeigt, die Schirn Kunsthalle in Frankfurt ändert dies nun. Mit über 100 Werke, teilweise noch nie in Deutschland gezeigt, bietet sie eine weitreichende und eindringliche Ausstellung, die in Kooperation mit dem Barbican Centre in London entstand. Die Arbeiten Basquiats werden in Beziehung mit Textelementen, Musik, Film und Fernsehen gesetzt und zeigen so einen übergeordneten Zusammenhang.

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Ein Maler anders betrachtet: „Peter Paul Rubens – Kraft der Verwandlung“ im Städel Museum in Frankfurt

Er gehörte bereits zu seiner Zeit im 17. Jahrhundert zu den vielseitigsten und bekanntesten Malern: Peter Paul Rubens. Und noch heute ist der 1577 in Siegen geborene Maler in der Kunstgeschichte einer der bedeutendsten Künstler. In seinen Bildern führte er virtuos fantastische Bildwelten aus und zeigte dem Betrachter bunte und vielschichtige Reiche, angehäuft mit biblischen, mythologischen und auch künstlerischen Zitaten. Er war ein Intellektueller und vielseitig begabt. Er war ein Künstler, der Korrespondenz mit vielen Gelehrten führte, so zum Beispiel auch Galileo.

Das Städel Museum zeigt nun in einer umfassenden Ausstellung „Kraft der Verwandlung“ mit rund 100 Werken, darunter 31 Bilder auf Leinwand und 23 Zeichnungen von Rubens selbst, neue Aspekte des Schaffens des Meisters. Die Schau setzt sein Werk in Beziehung zu seinen Vorbildern und Zeitgenossen, so wird veranschaulicht inwiefern Rubens sich Inspirationen von anderen Künstlern holte und diese immer wieder für seine Werke nutze. Er legte sich Skizzen als Mustervorlagen an, auf die er in seinen Gemälden immer wieder zurückgriff und so die Antike, Zeitgenossen, Vorbilder, die ganze Kunstgeschichte zitierte. Die Ausstellung begann am 8. Februar und endet am 21. Mai 2018. Mit der Präsentation wird eine große Lücke geschlossen, zahlreiche Ausstellungen zu Werken von Rubens gab es bereits, doch nicht eine, die diese Arbeits- und Vorgehensweise dokumentiert. Strukturiert ist die Ausstellung nach Bildmotiven und Themen.

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Selbstbildnis, Öl auf Leinwand, ca. 1800

Jean-Auguste-Dominique Ingres – klassisch, idealisierend und auch schön

Der französische Maler Jean-Auguste-Dominique Ingres konnte zeichnen und malen, das steht nach wie vor fest. Er gehörte auch zu den bekanntesten Künstlern des 19. Jahrhunderts. Ein Maler in einer Zeit, in der sich die Kunst weiterentwickelte, fortschritt und verschiedene Wege einschlug, bedingt durch gesellschaftliche Umwälzungen, sich ändernde Wertvorstellungen und einem voranschreitenden Kunstbegriff.

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Edgar Degas – Schönheit, Leichtigkeit und Anmut

Anmut und Grazie. Eleganz und Harmonie. Dennoch auch Leichtigkeit. Edgar Degas verstand es dies in seinen Werken, sei es auf Leinwand mit Öl oder auf Papier mit Pastellfarben, zu verbinden und zu verewigen. Der Französische Künstler hatte eine Vorliebe für das Motiv der Tänzerin. Das Ballett und seine Protagonistinnen, in Bewegung oder wartend, waren sein zentrales Bildthema.

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Berthe Morisot – eine Frau in der Kunst: das Werk der Impressionistin

In der Kunstgeschichte gibt es nur wenige bekannte Künstlerinnen, wenige, die ähnlich bekannt waren als ihre männlichen Kollegen. Einige heute beliebte Malerinnen, die in Museen gezeigt werden, waren Geliebte, Lebenspartnerinnen berühmter künstlerischer Zeitgenossen, wie Paula Modersohn-Becker oder Frida Kahlo, und wurden auch nur als solche erstmal wahrgenommen. Oft aber traten sie später aus dem Schatten dieser Konkurrenz hervor und wurden berühmter als ihre männlichen Künstlerkollegen. Zeit ihres Lebens wurden jedoch viele unterschätzt bzw. wenig beachtet.

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Alice Neel: „Painter of modern Life“ – ungeschönt, dennoch bewegend

Eine der emotional bewegendsten Ausstellungen in diesem Jahr war, die Ausstellung der amerikanischen Künstlerin Alice Neel in den Deichtorhallen, Hamburg. (Dies ist natürlich meine subjektive Meinung) Die Werke transportieren eindrücklich eine Melancholie, eine Sentimentalität und eine Einsamkeit, die nur schwer einzufangen ist. Doch sie schafft es und kann diese auch vermitteln.

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„Tintoretto – a star was born“ im Wallraf- Richartz Museum, Köln

Der Name Jacobo Robusti ist zunächst einmal unbekannt. Wird jedoch der Name Tintoretto hinzugefügt, entsteht ein Zusammenhang. Jacobo Tintoretto gehört zu den großen italienischen Malern des 16. Jahrhunderts. Der Name Tintoretto bedeutet übersetzt „das Färberlein“ und ist von dem Beruf seines Vaters her abzuleiten. Daher ist er in der Kunstgeschichte unter dem Namen Jacobo Tintoretto oder einfach nur Tintoretto bekannt.

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