„Es herrscht Ruhe und Stille erfüllt den Raum“ beschreibt die Arbeiten der Malerin Martina Thoms aus Düsseldorf. Der Text erschien im Zusammenhang mit einer von ihr gezeigten Ausstellung.
Es herrscht Ruhe und Stille erfüllt den Raum. Die Bilder von Martina Thoms sind leise, wie sie selbst, sie strahlen Melancholie, Bedachtheit und diese Sinnlichkeit aus, die den Betrachter direkt umschließt. Die eigenen Sorgen rücken in den Hintergrund, der Betrachter wird direkt eingefangen, er taucht in eine eigene Bildwelt ein, auch wenn die Werke eine gewisse eigene Nachdenklichkeit und Sensibilität in sich tragen.
Die Farben, Formen und Figuren wirken ausgeglichen, die Komposition in sich geschlossen. Es entsteht eine eigene und ausgewogene Bildästhetik. Die Künstlerin schafft es, eine Mischung aus Einfachheit und Komplexität in ihren Bildern zu vereinen. Einfachheit in der Figürlichkeit und Komposition, Komplexität in der Strahlkraft und Wirkung. Es entsteht eine eigene Bildwelt, die ganz von der Gefühlsträchtigkeit des Betrachters bestimmt wird.
Martina Thoms arbeitet figurativ, dennoch haben ihre Bilder auch etwas Abstraktes. Dies bewirkt die ausgeglichene Komposition, das Zusammenspiel von Farben und Figuren. Die Farben sind gebrochen, vermischt und verschwommen, teils düster. Sie erzeugen die Melancholie im Bild. Im Vordergrund steht, liegt oder sitzt die Figur.
Der Hintergrund öffnet sich in eine Leere und Unendlichkeit. Es geht um die Figur. Um sie herum sind wenige Attribute, die die Person in den Kontext ihrer Situation einbetten, wie beispielsweise ein kleines Gewässer und deren Wasserspiegel oder ein angedeuteter Baum. So sind die Figuren sich selbst ausgesetzt und verkörpern eine Einsamkeit, die verschieden wirken kann, entweder einsam oder traurig oder aber nachdenklich und glücklich. Diese
Wirkung ist es, was die Bilder ausmacht. Martina Thoms Werke müssen nichts erzählen, sie wirken einfach. Sie wirken wie Spiegel der eigenen Gefühle wie Angst, Traurigkeit oder aber auch Zufriedenheit und Ruhe. Kaum in Worte fassbar, poetisch und lyrisch vielleicht, kann jedes für sich die verschiedensten Gefühle auslösen, ohne dass sich der
Betrachter direkt in die Wirkung der Bilder eingeschlossen fühlt. Die Bilder tragen keine Titel, aber diese sind auch nicht nötig, sie würden vielleicht die Wirkung zerstören. Die Bilder stehen allein für sich, wirken für sich und auf jeden
anders. Die Bilder erschließen sich aus dem malerischen Ereignis des Betrachtens.
Stille ist es, was in den Bilder herrscht. Stille ist es, was die Bilder ausmacht. Stille ist es, was all die Gefühle des Betrachters heraufbeschwört. Durch sie gelingt das Abtauchen in die eigene Traum–und Gefühlswelt–leicht und still.
Martina Thoms steht am Anfang ihrer künstlerischen Karriere. Sie wurde 1985 in Mönchengladbach geboren und studierte von 2005 bis 2012 an der Kunstakademie Düsseldorf. Sie war Meisterschülerin bei Prof. Siegfried Anzinger.
Heute lebt und arbeitet sie in Düsseldorf. Sie war bereits in verschiedenen Gruppenausstellungen, u.a. in „Falling into darkness…“ der Galerie Stefan Röpke, Köln, vertreten.
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